Die Abteilung

Die älteste erhaltene Aufnahme einer Mannschaft des TV Alzey aus dem Jahre 1925

Geschichte der Handballabteilung

1925 gründeten junge begeisterte Turner die Handballabteilung. Sie wollten das Handballspiel, das Anfang der „Zwanziger“ Jahre sich entwickelte, auch in Alzey betreiben. Dazu gestalteten sie den „Turn-Platz“ an der Weinheimer-Land-Straße in freiwilligen Arbeitseinsätzen zu einer Spielstätte um. Der sich jetzt entwickelnde Spielbetrieb führte schon schnell zu hervorragenden Ergebnissen. Dabei erreichte man bereits 1929 die höchste Deutsche Spielklasse der Turnerschaft. Dazu war eine ganz große Portion Opferbereitschaft und Idealismus notwendig, um diesen Erfolg verbuchen zu können, denn es war eine Notzeit in der diese Leistungen erbracht wurden. Unvergessen sind dabei die Namen Philipp Wieland, Philipp Klein, Friedel Winkes, Karl Mann, Heiner Herrmann, Karl und Fritz Dauber, Wilhelm Damminger, Otto Hähn, Ludwig Schölch, Ernst Schweigert, Emil Steiger, Karl Stein, Heiner Mayer und dann etwas später noch Erich Geibel, Adolf Wicker, Hans Trautwein, Willi Sauer, Hans Berg und Hans Herrmann, der später nochmals als Vorstandsmitglied erwähnt werden wird.

Die älteste erhaltene Aufnahme einer Mannschaft des TV Alzey aus dem Jahre 1925

Diese erste Turner-Elf führte mit den Mannschaften der „Freien Turnern“ und der „Deutschen-Jugend-Kraft“ spannende Spiele durch, zu denen auf lokaler Ebene auch danach noch „Derby´s“ gegen den ersten F.C. „Olympia“ und des evangelischen Jugendverbandes um die Vormachtstellung im Alzeyer Handball kamen. In der Mannschaft des DJK spielte damals auch der spätere Kardinal Volk, der ja dann von Alzey nach Mainz übersiedelte.

Der zweite Weltkrieg sollte bis auf wenige Ausnahmen den Spielbetrieb fast zum Erliegen bringen. Doch unmittelbar nach dem Krieg fanden sich schon sehr schnell Spielsportbegeisterte zusammen und so konnten in der Gaststätte „Zum Reichstag“ bereits wieder Handballer mit anderen sportlich Interessierten, den von den Besatzungsmächten zugelassenen, „SSC“ planen und kurze Zeit später gründen. Von der Handballabteilung waren dabei, Georg Arnold, der auch die Abteilungsleitung übernahm, Hans Harth, Walter Meyer und Walter Wettig. Aus dieser sehr schwierigen Zeit, in der die Handballmannschaft aber wieder sehr erfolgreich agieren konnte ist eine organisatorische Meisterleistung zu erwähnen. Um die Mannschaft einheitlich in Trikots und kurzen Hosen antreten lassen zu können, wurden kurzer Hand aus den „Beständen“ an roten Fahnen die Hosen genäht. Die Trikots hatte Walter Meyer von einer Wehrmachtsmannschaft aus Wiesbaden gegen „Naturalien“ getauscht. Dies wusste Walter Wettig und er “ besorgte“ vom Weingut Hermann Lahr, der den Handballern immer recht gut gesonnen war, Wein im Gegenzug für die Trikots, die auf der Aufnahme von 1948 zu sehen sind. Walter Wettig suchte wegen der „fehlenden“ Gegner in dieser Zeit durch eine Zeitungsannonce in der Rhein-Zeitung Spielpartner im Rheinland. So kam es zu Spielen vor allem im Raum Koblenz, die die Alzeyer dann auch entsprechend „forderten“.

Die Handballer des „SSC“ im Jahre 1948

1950 erspielten die TV-Handballer die Landesmeisterschaft und machten sich damit selber zum 25 jährigen Jubiläum das schönste Geschenk. In dieser Zeit kam es auch zu einem Freundschaftsspiel gegen die „Universität“ Graz, zu der mehr als 3.000 Besucher ins Wartberg-Stadion kamen.
Eine „unvergessene“ Reise führte die Handballer in dieser Zeit nach Ottobeuren ins Allgäu. Die Abteilung wurde von Ende 1949 bis Februar 1950 von Erich Geibel geleitet. Dieser zog sich bei einem Handballspiel in Ober-Saulheim eine Tetanus-Infektion zu, die ihn zur Rückgabe seines Amtes zwang und das dann von Engelbert Markert übernommen wurde. Nach seiner Genesung widmete er sich der Jugendarbeit. Harte Kämpfe hatten die TV-Handballer zu bestehen um sich in der höchsten Spielklasse halten zu können. Im Jahr l953 führte eine 4-tägige Reise die Handballer ins Allgäu mit einem Freundschaftsspiel in Ober-Ammergau. 1955 sollte nochmals eine herausragende Platzierung für die erste Mannschaft herausspringen, denn es gelang mit nur einem Punkt Rückstand die Vizemeisterschaft hinter dem TV Mainz 1817. Durch das altersbedingte Ausscheiden einiger Leistungs-träger wurde die Mannschaft soweit geschwächt, dass ein sportlicher Abstieg nicht zu vermeiden war. Es kam zu wechselnden Erfolgen in den Jahren bis 1963.

Der Bau der Albert-Schweitzer-Halle 1961 brachte allen Ballsport betreibenden Abteilungen einen Aufschwung. Den Ausbau der städtischen Halle ermöglichten die jeweils mit 50.000,– DM gewährten Zuschüsse des TV 1846 und des Handballverbandes Rheinhessen. Als dann 1963, auf Grund von persönlichen und von einzelnen betriebenen Auseinandersetzungen, sich die Handballer trennten, gründeten die damaligen „Aktiven“ den HSV Alzey. Dem TV blieb nur eine A-Jugend. Unter der Leitung von Sportlehrer Dieter Bernard, den der Ehren-Ober-Turnwart Adolf Görtz, für die Handball-Jugend warb, bildeten sich um diese A-Jugend noch weitere Jahrgänge. Auf dieses Fundament bauten die Handballer wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf. In dieser schwierigen Zeit standen Dieter Bernard vor allem Hans Herrmann und Erich Meyer in den weiteren wichtigen Vorstandspositionen zur Seite, und ermöglichten so den Fortbestand der Handballabteilung im TV. Bereits 1967/68 gelang die Meisterschaft und der Aufstieg in die A-Klasse.

Im Jahr 1970 spielten dann wieder beide Alzeyer Vereine zusammen. Leider waren hier nicht die von den Trainern Dieter Bernard und Hans Neidig, sowie von Earl Guenter Kocksch, dem eigentlichen Mentor der Fusion, gemachten Vorschläge von Bedeutung. Es ging mehr um die Gewichtung der zu besetzenden Vorstandspositionen, die der Partner immer wieder als Bedingung für den Fortbestand der Spielgemeinschaft einbrachte. So kam es schon nach einem halben Jahr wieder zur Trennung der beiden Vereine.
1971 spielten die Handballer im Rahmen der 125 Jahr Feier gegen den Bundesligisten und mehrmaligen deutschen Handballmeister SG Leutershausen. Im Jahre 1978 gelang dann die Meisterschaft in der A-Klasse.
Am 3. Juli 1979 spielten die TV-Handballer gegen das National-Team aus Tunesien, das sich damals als Afrika-Meister auf die WM vorbereitete und in Rheinland-Pfalz ihr Trainingscamp hatte. Im Jahr 1980 folgte die Meisterschaft in der Bezirksliga Rheinhessen und der Aufstieg in die Verbandsliga.

Nach 15 Jahren Zugehörigkeit in der Verbandsliga konnte 1995 endlich die Meisterschaft erkämpft werden. So stiegen die TV-Handballer im 70. Jubiläumsjahr, erneut in die höchste Spielklasse in Rheinhessen, die Oberliga auf. Der nur mit eigenen Spielern, das heißt Spielern die seit frühster Jugend im unserem Verein ausgebildet wurden, zustande gekommene Erfolg erfüllte die Verantwortlichen mit Stolz. Die folgende Spielzeit brachte dann eine neue Einteilung der Regionalligen und es kam durch den vermehrten Abstieg von Rheinhessen-Teams in die Oberliga zu insgesamt drei! Absteigern und die mit einem Durchschnittsalter von unter 21 Jahren noch sehr junge TV-Truppe musste wieder in die Verbandsliga zurück.

Der Einbau weiterer sehr talentierter Jugendspieler festigte die Leistungsfähigkeit in den vergangenen Jahren und die sehr gute Trainingsarbeit von Sven Ingebrandt, der indirekt die äußerst erfolgreiche Aufbauarbeit seines Vaters Dieter Ingebrandt fortsetzen konnte bescherten den ganz klaren Meisterschaftserfolg im Jahre 2000 mit insgesamt elf (!) Punkten Vorsprung. Dieser Erfolg ist auf die gute und kontinuierlich fortgeführte Jugendarbeit in der Abteilung zurückzuführen. Auch der abermals nur mit „eigenen“ Spielern zustande gekommene Erfolg erfüllt die Verantwortlichen mit Stolz. An diesem eingeschlagenen Weg werden wir auch in Zukunft fest halten.

Meister mit riesigem Vorsprung – Unsere Mannschaft der Saison 1999/2000

Der Frauenhandball hatte im Kriegsjahr 1942 seinen Beginn, Damals wurden unter dem ersten Trainer Heinrich Leidenheimer Spiele im benachbarten Hessen und dem Rheinland ausgetragen. Diese Mannschaft hatte dann Ende der vierziger Jahre ihre größten Erfolge. Wegzug von Alzey und heiraten brachten dann den Frauenhandball zum erliegen. Ende der fünfziger Jahre war dann wieder eine jüngere Generation in der Bezirksklasse sehr erfolgreich. Dieter Bernard konnte von 1966 bis 1970 erneut junge Damen begeistern, den Handball als Spielgerät zu benutzen. Als 1970 dann der Frauenfußball populär wurde wechselten einige Damen zu dieser Sportart nach Wörrstadt und es kam erneut zu einer Pause. Gerd Fluhr gründete dann ab 1977 erneut eine Frauenmannschaft die aber 1983 erneut den Spielbetrieb einstellen musste. Gerade in den siebziger und Anfang der achtziger Jahre wurde auch die Jugendarbeit im weiblichen Bereich stark gefördert. Leider konnte die sehr intensiv betriebene Arbeit keine Spielerinnen für die Frauenmannschaft hervorbringen. Für zwei Jahre von 1993 bis 1995 sollten dann nochmals begeisterte junge Spielerinnen sich beim TV zusammenfinden. Auch hier die gleichen Probleme die sich aus den beruflichen und privaten Veränderungen ergaben brachten wieder die Einstellung des Spielbetriebes.

Die Damen des TV 1846 Alzey im Jahr 1950

Die Anfang der 70-ziger Jahre auf den besuchten Pfingst-Turnieren gesammelten Erfahrungen bringen die Abteilungsmitglieder in ihre eigenen Veranstaltungen ein. So waren bei den insgesamt 11 Pfingst-Turnieren in den zurückliegenden Jahren Mannschaften aus Gomel in Weißrussland, vom HV Greve in Dänemark, mehrere Teams aus Holland, Belgien, dem Dauerteilnehmer TV Endigen aus der Schweiz, aus Frankreich und zu Pfingsten l990 insgesamt sechs Mannschaften aus der damaligen DDR bei uns TV-Handballern zu Gast. Die Frauen und Herrenmannschaften kommen immer aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten waren auch im Jahr 1999 internationale Gäste zu Pfingsten bei den TV-Handballern zu Gast.

Mit großem Stolz können die TV-Handballer auf die Gründung ihres Fördervereins „Kiddies“ am 28. Februar 2000 zurückblicken. Hier gebührt dem ehemaligen 1. Vorsitzenden Tobias Markert unser aller Dank. Er hat in monatelanger Arbeit alles in die Wege geleitet, um den jugendlichen Handballern noch intensiver, als von Seiten der Abteilung möglich, Unterstützung zu geben. Die Mitglieder haben sich auch schon in der kurzen Zeit des Bestehens für die Abteilung nützlich gemacht.
Die Trainingsangebote der Handballabteilung geben ein beredtes Zeugnis für die Leistungsbreite, die an anderer Stelle verzeichnet ist.